Sujets und Stil

 

Gesamteindruck und Details

Gesamteindruck und Details

Brot und Trauben auf Zinnteller Die natürliche Distanz zum Bild vermittelt Ausgewogenheit der Darstellung und klassisch proportionierte Geschlossenheit des Gegenstandes. Ohne sich in Einzelheiten zu verlieren, führt Vietinghoff den Blick durch das Spektrum farblicher Nuancen und findet die Balance zwischen Intensität und behutsamer Stille.
 

Mehl auf Krustenkante Der Betrachter bekommt sowohl aus nächster Nähe als auch aus unterschiedlichen Entfernungen den Eindruck von Einheit und stimmigem Zusammenwirken von Sujet und Hintergrund, von Licht und Schatten, von Form und Farbe, von Detail und Ganzem.
 

Granatäpfel Wie auf einer Bühne präsentiert Vietinghoff seine Stillleben und rückt einzelne Früchte, Brote, Pilze und anderes wie eigene Persönlichkeiten schlicht und doch beinahe feierlich ins Blickfeld.

Der oft eher dunkle Hintergrund ist zurückhaltend ausgeführt, wenngleich nicht vernachlässigt. Er strukturiert mit sparsamsten Mitteln. Zwei Samtstoffe, die er den Objekten unterlegt und im Hintergrund aufhängt, dienen ihm dabei als Ausstattung. Und im Laufe der Zeit verzichtet er immer öfter auf Teller und Schalen als Unterlage für die Früchte.
 

Brot, obere Hälfte Bei näherem Betrachten einzelner Partien oder in photographischen Vergrößerungen werden die malerischen Finessen seiner Maltechnik sichtbar. Er bettet zarte Andeutungen, die aus gewissem Abstand verblüffend präzise wirken, in großzügige Farblandschaften. Entscheidende Objektpartien sind zwar deutlich hervorgehoben, um Dreidimensionalität entstehen zu lassen, aber sie fallen niemals aus dem Zusammenhang.

Er malt gegenständlich und lässt dem Auge doch große Freiheiten, um Unausgesprochenes und Unaussprechliches zu entdecken. Im Detail ist seine Bildsprache phantasievoll, während der Blick für das Wesentliche beeindruckt. Die Technik seiner reifen und späten Jahre ist verblüffend und sein künstlerischer Anspruch hoch.
 

Zwei Silberdisteln mit Hagebutten In den reifen, gelungenen Werken der letzten 20 Schaffensjahre sind die jahrzehntelangen Experimente, das Ringen um die beste Technik und um reine, hauptsächlich organische Materialien nicht mehr zu erkennen.

Tastend und sukzessive sich verdichtend baut er das Bild in mehrschichtiger Technik auf und offenbart uns seine Schau der Natur, reich an subtilen Einzelheiten.
 

Vier Pfirsiche Wir sehen in seinen Bildern die gelungene Synthese von künstlerischer Vision und handwerklichem Darstellungsvermögen. Das Insichruhen seiner Werke verleiht den Räumen, in denen sie hängen, eine wohltuende Atmosphäre von Wärme und von Geborgenheit.

Bei vielen Menschen wecken diese Werke ein Gefühl von Vertrauen und von Verbundenheit mit der natürlichen Erscheinungswelt. Der Kraft, Ruhe und Intensität dieser Bilder kann man sich kaum entziehen.
 
     

 

Sujets und Stil