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Philosophie -> Gegenständliche und abstrakte Kunst (Kapitel 3)
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3.1 Angebliche Analogie der bildenden Künste zur Musik

Die Anhänger gegenstandsloser Malerei und Plastik behaupten, so wie der Tonkünstler sich in abstrakten Tonfolgen ausdrücke, so könne auch der bildende Künstler sich durch abstrakte, d.h. an keinen Gegenstand gebundene Farben und Formen mitteilen. Damit wird angenommen, dass zwischen der akustischen Ausdrucksform der Musik und der visuellen der bildenden Künste eine Analogie bestehe. Ob es eine solche wirklich gibt, wäre also zu untersuchen. Die Gegner gegenständlicher Kunst zweifeln nicht daran, denn sie behaupten weiter, die bildenden Künste hätten sich aus ihrem gegenstandsgebundenen Zustand zu befreien und zur höheren Stufe abstrakter Kunst zu entwickeln – analog zur Musik, die sich aus der Gebundenheit des griechischen Sprechchores, der Messe, der Oper, Operette usw. zur reinen und abstrakten Tonkunst entwickelt habe.

Diese Behauptungen sind in jeder Hinsicht irreführend, denn weder hat sich die Musik von einer gegenstandsgebundenen zu einer abstrakten Kunstform entwickelt noch sind die theoretischen Voraussetzungen gegeben, dass sich die bildenden Künste endgültig in dieser Richtung entwickeln könnten.

(vgl. die Texte von Delaunay und Kandinsky)

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